Getrockneter Knoblauch

Getrockneter Knoblauch im Gewürzregal ist peinlicher als Udo Jürgens in der Plattensammlung. Das ist verständlich, wenn man nur das fade Zeug aus dem Supermarkt kennt. Dabei ist selbst getrockneter Knochlauch sehr delikat und einfach gemacht.

Für ein kleines Gläschen nehme ich vier oder fünf Knollen. Das müssen nicht prallfrische Exemplare sein. Es sollten aber auch keine Triebe zentimeterlang ausgeschossen sein. Ich hobele die Scheiben mit der Mandoline direkt auf ein Blech, das mit Backpapier ausgelegt ist. Die Bleche kommen dann bei 65 Grad für drei bis vier Stunden in den Ofen. Die Tür ist ganz leicht geöffnet. Sie sind fertig, wenn sie sich sehr trocken anfühlen und knackend zerbrechen. Nach dem Abkühlen kommen sie in eine Glas und halten das Aroma locker ein halbes Jahr oder länger. Ich zerreibe sie in einem Mörser unmittelbar vor dem Kochen.

Das Aroma ist intensiver, dunkler und etwas rauchig. Sehr gut ist das Pulver, wenn frischer Knoblauch verbrennen würde, auf dem Grill oder beim scharfen Anbraten in der Pfanne. Der getrocknete Knoblauch kann aber auch ein schöner Kontrast sein, etwa zu rohem Fisch. Es ist auch schön, ihn mit ein wenig Salz zu mörsern.

Auf die gleiche Weise lassen sich auch Zwiebeln trocknen. Das Zwiebelpulver ist wunderbar süß und würzig.